Technically wrong
Die Informatikerin pascoda machte in ihrem Vortrag zu Fails in der Informatik auf den Grazer Linuxtagen 2018 auf das Buch „Technically wrong“ von Sara Wachter-Boettcher aufmerksam. Ich habe es gelesen und will kurz darüber schreiben. Zuerst aber der sehenswerte Vortrag von pascoda.
In ihrem 200-seitigen Buch beschäftigt Wachter-Boettcher sich mit sexistischen Apps, wie z.B. digitalen Assistenten, die z.B. auf Aussagen über sexuelle Gewalt nicht probat reagieren. Mit Algorithmen, die zwei Menschen aus der gleichen Gegend mit ähnlichen Vergehen und Vorstrafen vollkommen unterschiedlich bezüglich der zu erwartenden Wiederholungsrate einschätzen. Der eine ist weiß, der andere schwarz. Und mit Design-Entscheidungen bei Formularen, die ganze Gruppen von Menschen vor den Kopf stoßen oder ratlos zurücklassen. Sie erklärt die Probleme anhand von Beispielfällen und macht sie damit äußerst plastisch. Auch den Grund für solche Fehler, die oft ungewollt und für die beteiligten Firmen äußerst peinlich sind, benennt sie: die fehlende Diversität in der Tech-Industrie, die durch entsprechende Einstellungspraxen noch verstärkt wird.
Insgesamt ist das Buch sehr interessant, auch wenn Interessierte sicher einige der Fälle schon kennen werden. Für mich als (angehenden) Info-Lehrer war es auch interessant zu lesen, schließlich sollten diese Themen auch im Info-Unterricht eine Rolle spielen.
Wer eine grafische Inhaltsangabe haben möchte, sei auf Elissa Welshs Sketchnote verwiesen.